So, nun ist Corona auch in Berlin angekommen. Es wundert mich ehrlich gesagt, wie lange es gedauert hat. Noch gehen die Kinder zur Schule und noch kann ich mit dem öffentlichen Nahverkehr in mein Großraumbüro fahren.
Das Aktiendepot im Keller, an jeder Ecke hört man etwas, was in Richtung Zombie-Apokalypse geht. Das Ende naht!
Oder auch nicht: warum nicht als Chance sehen? Wann das letzte Mal einen Brief geschrieben, wann das letzte Mal Zeit für ein Brett-Spiel gehabt, wann das letzte Mal in Ruhe zusammen in der Familie gekocht, gegessen und geredet? Mal abgesehen von den Menschen, die wirklich gesundheitlich gefährdet sind, kann uns genau diese Zeit die vielleicht einzige Chance geben, innezuhalten und uns selbst bewusst werden lassen, was für jeden einzelnen von uns wichtig ist. Endlich mal durchatmen, sich über etwas anderes definieren, als die Arbeit. Oder ist genau das das Unangenehme? Haben viele von uns verlernt, selbständig etwas zu unternehmen? Über sich selbst Gedanken zu machen? Endlich mal Zeit für das haben, wovon wir schon lange geträumt haben (außer der Weltreise?)…Innen wie außen aufräumen – entrümpeln. Sich bewusst werden, wer wir sind, was wir sind und was wir wollen.
Ich werde die Zeit ganz bewusst erfahren wollen: Zeit, Dinge am Boot zu reparieren, Zeit für die Familie, Zeit mal wieder ein Buch zu lesen und vielleicht oder hoffentlich noch für viel mehr.
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